Das Zucker experiment - 1 Teig, 5 Zuckerarten

Im Zuge des TV Spot auf "Salzburg Heute" habe ich gebacken. 1 Keksteig und 5 verschiedene Zuckerarten.

Um das beste Ergebnis zu erhalten habe ich die Backzeit mit Stoppuhr exakt gleich gehalten und auch die Zutaten waren exakt die gleichen, bis auf den Zucker natürlich. Das Foto oben zeigt die ungezuckerten, fertig gebackenen Kekse. Schon spannend was alleine der Zucker mit der Farbe der Kekse machen kann.


Das TCM Rezept - Vanillekipferl

280g Dinkelmehl

210g Butter

80g Zucker

100g geriebene Mandeln (leicht angeröstet)

1Mps. Kardamom, Vanille, ger. Orangenschaler, 1 Prise Salz

Bei 160° Heisluft auf mittlerer Schiene ca. 10Min. backen.


Reissirup

- Der Reissirup: Schmeckt leicht nussig und mild süß. Der Teig war gut zu verarbeiten, wobei man sagen muss dass Mürbteig ein dankbarer Einsteiger ist wenn man mit Zuckeralternativen experimentiert.

- Die fertig gebackenen Kekse fielen recht dunkel aus (ich würde die Backzeit das nächste mal reduzieren) und waren auch dementsprechend trocken.
- Der Geschmack: Leider haben mich die Kekse geschmacklich nicht überzuegen können. Obwohl ich die Zuckermenge dem mildsüßen Geschmack des Reissirup angepasst habe schmecken die Kekse fade und trocken.
- Mein Fazit: Reissirup schmeckt wunderbar im warmen Früßhstück, aber zum Backen werde ich ihn wohl nicht mehr einsetzen.


Birkenzucker

- Der Birkenzucker: Ein Zuckeraustauschstoff. Geschmacklich dem Zucker recht ähnlich, er hinterlässt eine leichte "Kühle" im Mund. Der Teig war ein klein wenig trocken in der Verarbeitung.

- Die fertig gebackenen Kekse hatten eine schöne Farbe, der Teig weich und gut gebacken.
- Der Geschmack: Wenn man keinen Vergleich hat schmecken sie angenehm süß, allerdings fehlt ihnen ein Gewisses "Volumen" im Mund. Auch das Vanillearoma (reine Bourbon Vanille) der Kipferl geht etwas unter.
- Mein Fazit: Birkenzucker ist eine sehr gute Alternative für Diabetiker. Für Kekse gut geeignet und einen Versuch wert. Da der Mürbteig mit wenig Zucker auskommt ist auch der Preis im Vergleich zum weißen Zucker erträglich. Umgerechnet sind es maximal € 2,- mehr.


Kokosblütenzucker

- Der Kokosblütenzucker: Zucker aus der Kokosblüte. Ein feines Karamellaroma mit einer sehr angenehmen Süße.

- Die fertig gebackenen Kekse sahen recht dunkel aus, waren aber nicht verbrannt. Der Zucker lässt den Teig sehr dunkel ausfallen. Etwas kross aber trotzdem noch sehr fein.
- Der Geschmack: Die Kipferl schmecken zwar nicht nach typischen Vanillekipferl, haben aber einen tolles nussiges Aroma, sind angenehm süß und ein Gaumenschmaus.
- Mein Fazit: Total interessant zum Verarbeiten und Verkosten. Ich war echt überrascht von dem Ergebnis und werde ihn sicher weiter verarbeiten. Leider hat Kokosblütenzucker eine schlechte Öko-Bilanz darum kommt er nur ab und zu auf den Tisch, bzw. in den Kuchen :o).


Ahornsirup

- Der Ahornsirup: Saft aus der Ahornbaumrinde. Hat einen intensiven malzigen Geschmack. Der Teig fiel wie beim Reissirup etwas trocken aus.

- Die fertig gebackenen Kekse waren neutral von der Farbe sind aber nicht so schön aufgegangen und vielen etwas kompakter aus. Er war nicht so locker und "fluffig".
- Der Geschmack: Das malzige Aroma des Ahornsirups wird ihm fast zum Verhängnis - aber nur fast. Sie schmecken gut, haben aber einen ganz leicht bitteren Nachgeschmack.
- Mein Fazit: Auch dieser Sirup wird bei mir eher wieder für die Pfannkuchen verwendet da schmeckt er herrlich!


Weißer Zucker

- Der Haushaltszucker: Gewonnen aus der heimischen Zuckerrübe. Raffiniert, stark bearbeitet und leider ohne jeglicher Nähstoffe. "Leere Kalorien". Der Teig war sehr gut zu verabeiten.

- Die fertig gebackenen Kekse hatten eine schöne Farbe, gingen schön auf und waren auch wunderbar weich.
- Der Geschmack: Zuckeralternative hin oder her, im Vergleich schmecken Vanillekipferl mit normalem Zucker einfach immer noch am Besten. Das Vanillearoma kommt sehr schön zur Geltung und sie sind angenehm weich und nicht trocken. Sie schmecken wie die von Mama früher, hmmmm!
- Mein Fazit: Ich glaube einfach ein bisschen weniger, aber dafür die richtig guten Kipferl essen zahlt sich aus. ;o) Dass der Unterschied doch so groß ist hätte ich nicht gedacht.

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Kommentare: 2
  • #1

    Maria Widerstand (Montag, 05 Dezember 2016 11:43)

    Hallo!

    Wow, Du hast Dir wirklich sehr viel Mühe gegeben!

    Ich habe in den letzten beiden Jahren sehr deutlich den Zucker reduziert und bin grundsätzlich aber zu einem ähnlichen Schluss gekommen. Wenn ich doch Zucker verwende, dann den "normalen" Zucker.

    Grundsätzlich verwende ich Zucker jedoch mittlerweile ähnlich sparsam wie Salz, einfach als Gewürz aber nicht mehr in großen Mengen. Ich achte dabei deutlich unter 25 gr pro Tag zu bleiben und mittlerweile fällt mir das sehr leicht, denn fast alles ist mir viel zu süß!

    Ich verwende meist nur noch einen Bruchteil von dem, was ich früher zum Süßen verwendet habe.

    lg
    Maria

  • #2

    Walli (Montag, 05 Dezember 2016 13:00)

    Hallo Maria,

    Schön dass dir der Blogeintrag so gut gefallen hat. Ich finde es toll wie du mit Zucker umgehst. Respekt!
    Anfangs ist das sicher nicht leicht, aber wie du schon sagst, der Geschmack gewöhnt sich schnell an weniger Süße und dann ist einem schnell alles viel zu süß. Ich wünsche dir auf deinem Weg viel Erfolg und alles Gute.
    Lg Walli von der Bewussten Küche